Walpurgisnacht/Duggnacht: Scherzbolde entfernen Straßenpfosten – Spaß oder gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr? Polizei ermittelt

RAMSAU b. Berchtesgaden: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai findet traditionell die...

Foto: 7aktuell.de | Ferdinand Farthofer

RAMSAU b. Berchtesgaden: In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai findet traditionell die sogenannte Duggnacht, Philipienacht, Freinacht oder auch Walpurgisnacht statt.

In dieser Nacht werden Nachbarn und auch Gemeinden mit Streichen überzogen. Viele sind harmlos, wie etwa Klopapier um Bäume, Sträucher oder auf Straßen zu wickeln. Dann solche, die sehr kreativ sind wie in Marktschellenberg, wo auf das Problem der gefühlt dauerhaften Radarüberwachung gescherzt wird einschließlich eines aus Pappe hergestellten Radarkasten (2x) oder auch das Suchplakat zur Suche von Sponsoren für einen Landwirt der in den letzten Jahren sehr lukrativ sein Gelände an Filmproduktionen verpachtete.

Aber was am Hintersee geschehen ist, spaltet die Bevölkerung enorm. Über eine Strecke von ca. 1,5 Kilometern haben Unbekannte die Straßenbegrenzungspfosten verschoben. Diese wurden vom Straßenbauamt aufgrund von Wildparken und Beschädigungen durch Wildparker und ihre Autos am Straßenrand mit einem Abstand von 1,5 Metern aufgestellt.

Nun haben die Unbekannten fast alle Pfosten bis auf jeden vierten herausgezogen.

Für die einen war es eine sehr kreative Idee, für die anderen ein Eingriff in den Straßenverkehr und Sachbeschädigung.

Die Pfosten wurden nicht beschädigt, jedoch muss das Straßenbauamt nun Arbeiter schicken, um alle Pfosten wieder einzusetzen.

Einige fanden es eine gelungene Kunstaktion, da sie vermuteten, dass dies als künstlerische Aussage gemeint war.

Die Polizei Berchtesgaden ermittelt jedoch gegen Unbekannt.

In den sozialen Medien sorgt diese Diskussion bereits für große Wellen.

+++ Polizei-Pressemeldung: Sachbeschädigung oder Unfug in der „Dugnacht“?

Der hiesigen Polizeiinspektion Berchtesgaden wurde am 1. Mai eine Sachbeschädigung in der Ramsau bei Berchtesgaden am Hintersee gemeldet. Nachdem die eingesetzten Beamten vor Ort eingetroffen waren, konnten sie unzählige umgelegte Leitpfosten feststellen. Diese wurden neben der Fahrbahn abgelegt.

Die Leitpfosten und deren Befestigung wurden nicht beschädigt, auch bestand hierdurch für den Verkehr keine Gefahr. Die Leitpfosten in ihrer hohen Anzahl entlang des Hintersee sollen das „Wildparken“ in dem stark frequentierten Bereich unterbinden.

Es wird an die Verantwortlichen appelliert die Sinnhaftigkeit des „Dugs“ zu hinterfragen. Die Zielrichtung im Sinne dieses Brauchtums sind wohl nicht die ordnungsgemäß aufgestellten Verkehrseinrichtungen. (pol)

Quelle: 7aktuell.de | Ferdinand Farthofer