Zugeparkte enge Straßen: Rettungswagen kracht bei Brandeinsatz gegen Haus

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PFORZHEIM: Wie wichtig es ist, enge Straßenstellen nicht zuzuparken zeigte sich in der Nacht in Dillweisenstein. Kurz vor Mitternacht vernahmen die Anwohner der Burggartenstraße den Alarm eines Rauchmelders. Als nach 5 Minuten der Alarm immernoch nicht aufhörte, machten sich die Anwohner des betreffendes Mehrfamilienhauses sorgen und schauten nach. Es roch auf der Straße verbrannt und aus dem Fenster sahen die Anwohner Rauch kommen.

Auf klingeln und klopfen reagierte der Bewohner der Wohnung nicht, sodass sich die Anwohner entschieden haben, die Feuerwehr zu rufen. Kurze Zeit später eilte an Feuerwehrmann zu der Einsatzstelle. Zusammen mit der bereits eingetroffener Besatzung eines Rettungswagens wurde versucht, die Tür zu öffnen.

Bereits bei der Ankunft der Feuerwehr war die Wohnungstür schon geöffnet. Als die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintraf, musste der Fahrer des Rettungswagens, welcher bei der Türeöffnung im Haus beteiligt war, schnell die Straße räumen, denn die Straße in diesem Bereich ist nicht nur ziemlich eng, sondern es standen zusätzlich geparkte Fahrzeuge, welche die Straße noch enger machten. Beim Rückwärtsfahren passierte dann ein kleines Ungeschick.

Der Fahrer des Rettungswagens versuchte mit seinem Fahrzeug Rückwärts die Engstelle zu passieren, musste allerdings Situationsbedingt einlenken. Dabei fuhr der Rettungswagen gegen die Ecke eines Hauses und beschädigte diese. Der Einsatz des Rettungsdienstes und der Feuerwehr lief dennoch weiter. Die Feuerwehr erkundete die Wohnung und stellte fest, dass vermutlich eine Zigarette einen kleinen Brand verursacht haben und der Anwohner des Hauses schlief und das ganze nicht merkte.

Während der Rettungsdienst sich um den Mann kümmerte, brachte die Feuerwehr die angebrannten Zigarettenverpackungen ins Freie und belüftete das Haus. Erst nach dem Einsatz kümmerte man sich um den Schaden am Haus und dem kleinen Schaden am Rettungswagen.

Die Bewohnerin des beschädigten Hauses wunderte sich kaum über den Unfall. Schließlich ist der Unfall an ihrem Haus nicht der erste. Es ist bereits der dritte Unfall in diesem Jahr, bei welchem Fahrzeuge gegen die Ecke des Hauses fahren und diese beschädigten.

Zwei junge Mädels touchierten mit ihrem PKW Anfang des Jahres die Ecke. Kurze Zeit später fuhr ein ausländischer LKW Rückwärts gegen das Haus und riss die Dachrinne ab. Heute Nacht war es der Rettungswagen. Die Situation in dieser Stelle ist bereits lange bekannt. Nicht ohne Grund haben die Anwohner des Hauses gegenüber ihre Hausecke mit einem Metallschutz versehen, damit der Schaden bei einem Unfall gering bleibt. Die Anwohner haben sich auch bereits an die Stadt gemeldet. Maßnahmen zur Reduzierung der Unfälle an dieser Stelle wurden laut ihren Angaben jedoch nicht getroffen.

Auch wenn es für alle Beteiligten ärgerlich ist - das Vorgehen des Rettungsdienstmitarbeiters war vollkommen richtig. Ein Menschenleben geht vor, auch wenn dabei Gegenstände beschädigt werden. Der Fall zeigt aber deutlich welche Probleme die Rettungskräfte haben können, sollten die Straßen so eng zugeparkt werden, dass ein Feuerwehrauto oder ein Rettungswagen kaum durchkommt. Beachtet bitte die Sperrflächen und den Mindestabstand vor Kreuzungen und scharfen Kurven. Große Rettungsfahrzeuge benötigen mehr Platz als ein kleiner Smart.

Und der Feuerwehreinsatz? Glück im Unglück. Ein großer Sachschaden ist zum Glück nicht entstanden.

Quelle: 7aktuell.de | Oskar Eyb