STUTTGART: Die Landeshauptstadt gleicht einer Geisterstadt. Kaum jemand ist mehr unterwegs, bis auf wenige, die offenbar noch nichts von der Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr wissen. Die Polizei hat mehrere Kontrollstellen, unter anderem in der Heilbronner Straße, die wir begleitet haben, aufgebaut. Die Heilbronner Straße, bzw. Bundesstraße 27, ist die Hauptverkehrsstraße, um von der A81 nach Stuttgart zu kommen. Täglich passieren diese Straße tausende Autofahrer - Auch Nachts. Und vor allem Samstagabend. Wo normalerweise Clubs, Bars und Gastronomiebetriebe offen haben, ist Totenstille. Gerade die bekannte Clubmeile "Theo" (Theodor-Heuss-Straße) ist wie leergefegt.
Polizei kontrolliert Autofahrer während Nachtsperre: Mehrere Kontrollstellen in Stuttgart
Foto: 7aktuell.de | Oskar Eyb
An der Kontrollstelle Heilbronner Straße wurden dutzende Autofahrer ab 21 Uhr kontrolliert. Während am Wallgraben im Südlichen Teil Stuttgarts gerade einmal 13 Fahrzeuge in zwei Stunden die Straßen passiert haben, war auf der Haupteinfahrtsstraße B27 etwas mehr los. "Ich habe eigentlich nur meinen Freund nach Hause gefahren... und nun darf man das ja auch nicht tun." Meinte eine kontrollierte Autofahrerin. So ziemlich alle sind Einsichtig, wenige waren ohne Grund unterwegs. Die meisten bleiben zu Hause. Monika Ackermann, Sprecherin der Polizei Stuttgart, erklärt: "Wir weisen die Autofahrer darauf hin, dass zwischen 20 und 5 Uhr die Sperrstunde gilt, und verhängen keine Sanktionen". Im Stadtteil Cannstatt ging es deutlich Ruhiger zu. Der eigentlich ebenso belebte Stadtteil ist Menschenleer. Wenige Taxifahrer sind noch unterwegs. Auch dort hat die Polizei eine Kontrollstelle aufgebaut, am sogenannten Wilhelmsplatz. Jedoch wurde diese recht schnell wieder abgebaut, da kaum Leute unterwegs waren. Nun Kontrolliert die Polizei per Streifenwagen und verteilt sich in der ganzen Stadt. Eine Bilanz gibt es derzeit noch nicht.
Update Polizei-Pressemeldung:
Rund 100 Stuttgarter Polizistinnen und Polizisten waren in der Nacht zum Sonntag (13.12.2020) im Dienst, um zum ersten Mal die Einhaltung der strikten Ausgangsbeschränkung zu überprüfen. Die Beamten richteten ab 21.00 Uhr ihr Hauptaugenmerk auf die Einhaltung der verschärften Corona-Verordnung. Die Polizisten überprüften öffentliche Plätze und richteten neun stationäre Kontrollpunkte im gesamten Stadtgebiet ein. Bei den zwei größten, einer in Bad Cannstatt und einer in Feuerbach, unterstützte das Technische Hilfswerk mit spezieller Beleuchtungstechnik die Maßnahmen der Polizei. Die Beamten überprüften annähernd 500 Fahrzeuge und 800 Personen.
Dabei hatte ein Großteil der kontrollierten Personen einen triftigen Grund sich im öffentlichen Raum aufzuhalten: Die meisten Autofahrer waren auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Viele führten sogar eine Bescheinigung ihrer Arbeitgeber mit. Rund 170 Betroffene hatten keinen triftigen Grund, weshalb die Beamten sie über die bestehende Regelung aufklärten. Nach Mitternacht stellten die Beamten an den Kontrollpunkten nur noch sporadisch einzelne Fahrzeuge fest und überprüften die Ausgangsbeschränkung fortan im Rahmen des Streifendienstes.
Die Polizisten meldeten bereits gegen 21.30 Uhr, dass im Bereich des Schlossplatzes und der Königstraße kaum noch Fußgängerverkehr herrschte. Die Beamten beobachteten, dass auch der Fahrzeugverkehr im Laufe des Abends rapide nachließ. Bei einer Kontrollstelle im Bereich Am Wallgraben stellten die Beamten beispielsweise in zwei Stunden lediglich 13 Autos fest. Auch in den Linienbussen und den Stadtbahnen der SSB reduzierte sich die Anzahl der Fahrgäste drastisch. Die meisten Menschen kannten die aktuellen Regelungen und zeigten Verständnis für die Kontrollen.