STUTTGART: Polizeibeamte waren am späten Freitagnachmittag (22.12.2023) in der Innenstadt wegen mutmaßlicher Klimaaktivisten im Einsatz. 18 Personen versammelten sich gegen 16.15 Uhr am Rotebühlplatz, setzten sich dort auf die Fahrbahn und blockierten den Fahrzeugverkehr vom Arnulf-Klett-Platz kommend. Die Polizei sicherte die Kreuzung umgehend ab. Nach mehrmaliger Aufforderung, die Fahrbahn freizugeben, wurden neun Personen von der Fahrbahn getragen.

Zuvor mussten drei Personen, die sich auf die Fahrbahn geklebt hatten, von der Polizei gelöst werden. Die restlichen Personen verließen die Fahrbahn freiwillig. Gegen 17.20 Uhr war die Straße wieder frei. Von den Aktivisten wurden die Personalien aufgenommen und sie erhielten einen Platzverweis. Darüber hinaus müssen sie mit Anzeigen rechnen. Durch die Aktion kam es zu Verkehrsbehinderungen. (pol)

Pressemitteilung der "letztem Generation"

„Besinnlich in die Katastrophe?“ – Weihnachtsprotest der Letzten Generation in Stuttgart

22.12.2023, Stuttgart; 16:00 Uhr – Trotz des widrigen Wetters haben sich zu dieser Stunde Unterstützer:innen der Letzten Generation vor den Kipppunkten im Stuttgarter Zentrum mit einem Weihnachtsbaum auf die Fahrbahn der B27 Theodor-Heuss-Straße gesetzt. Unter dem Motto „Besinnlich in die Katastrophe? Nächstenliebe = Klimaschutz!“ wollen die Beteiligten auf eine desaströse Zukunft beim Fortschreiten der Klimakrise und das klimapolitische Versagen aufmerksam machen. Auf Höhe des Rotebühlplatzes haben sie deshalb rund um einen, mit Wünschen an die Politik, behangenen Weihnachtsbaum Platz genommen. Mehrere Personen haben ihre Hände auf die Straße geklebt. Renate F., die heute zusammen mit ihrem Sohn Thaddäus auf der Straße ist, sieht wenig andere Möglichkeiten auf den gefährlichen Zukunftskurs hinzuweisen. Sie erklärt die Motivation dafür, mit dem störenden Protest gerade das hektische vorweihnachtliche Treiben

zu unterbrechen:

„Die Klimakrise ist dieses Jahr weltweit, auch in Europa, sichtbar eskaliert! Kurz vor Jahresende wurde Scholz’ Regierung sogar verurteilt und dazu aufgefordert, Sofortmaßnahmen einzuleiten, weil sie das Klimaschutzgesetz gebrochen hat. Auch hier in Stuttgart sind keine Fortschritte sichtbar, z.B. im Verkehr und was ist eigentlich mit den Empfehlungen aus dem Bürger:innenrat Klima passiert, den es Mitte diesen Jahres in

Stuttgart gab?”

Erst vor wenigen Tagen haben Bürger:innen bundesweit in sieben großen Städten Weihnachtsbäume mit orangener Warnfarbe angesprüht, um auf die fatale Verdrängung der Klimakatastrophe und das politische Versagen hinzuweisen.

Protest-Teilnehmerin Laura aus Stuttgart erklärt:

“Wir rufen besonders an diesem Weihnachten dazu auf, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, alles Friedliche in unserer Macht Stehende zu unternehmen, um eine 3 Grad heißere Welt bis zum Ende dieses Jahrhunderts noch zu verhindern. Regierungen und Konzerne lassen uns dabei im Stich. Wir als Bürger:innen sind dazu aufgerufen, selbst aktiv zu werden und zivilen Ungehorsam zu leisten!”

Die Letzte Generation ruft zu einer friedlichen Massenbesetzung in Berlin am 03. Februar 2024 auf. Auch aus Stuttgart und anderen Städten in Baden-Württemberg machen sich viele Bürger:innen auf den Weg.